Sekundärmarkt – Die Börse als Nullsummengeschäft auf Kosten des Unwissenden

Einleitung:

Die Börse verkauft sich gern als Spielwiese des Fortschritts: glitzernde Zahlen, blinkende Kurven und Analysten, die mit geschraubten Worten die Illusion von Zukunft erschaffen. Doch wer genauer hinsieht, entdeckt eine Bühne, auf der nicht Werte geschaffen, sondern lediglich Besitzstände verschoben werden. Der Sekundärmarkt, dieser viel gepriesene Tempel des Kapitals, gleicht einem Kasino mit Glasfassade: Jeder Chip ist bereits existierend, jeder Gewinn ein Verlust für den Nächsten. Was als Investition gepriesen wird, ist oft nicht mehr als das Weiterreichen heißer Kartoffeln – nur dass sie hier in Wertpapieren verpackt sind. Der naive Glaube, man könne durch Geschicklichkeit dauerhaft profitieren, hält die Maschine am Laufen. Doch am Ende wird immer jemand zurückbleiben, der nicht wusste, dass er nur der letzte in der Kette war.

Hauptteil:

Die elegante Verpackung des Nichts

Auf dem Sekundärmarkt werden keine Fabriken gebaut, keine Ideen entwickelt, keine Arbeitsplätze geschaffen. Hier wechselt lediglich der Eigentümer bereits ausgegebener Aktien, während Banken und Broker an Gebühren verdienen. Es ist das Umschichten alter Versprechen, getarnt als Innovation. Die Börse verkauft das Recycling von Besitzrechten als Fortschritt, und das Publikum applaudiert, weil es hofft, das nächste Mal auf der Gewinnerseite zu stehen. Doch wie beim Roulettetisch gewinnt langfristig nur das Casino. Der Rest zahlt Eintritt in ein Spiel, das in seiner Logik keinen Mehrwert kennt – nur Umverteilung von Unwissenheit in Richtung Kapital.

Der naive Optimist als Rohstoff

Die Börse lebt nicht von Rohstoffen wie Öl oder Kupfer, sondern vom Rohstoff „Glaube“. Der Glaube, dass man cleverer sei als der Rest, dass Märkte rational funktionierten, dass man durch Informationsvorsprung einen Vorteil habe. Doch in Wahrheit wird dieser Glaube systematisch abgebaut und in Rendite verwandelt – zugunsten derer, die die Regeln geschrieben haben. Wer am Bildschirm kauft, weil die Kurve nach oben zeigt, ist bereits Beute. Der Sekundärmarkt braucht diese willigen Optimisten wie die Bank ihre Zinsen: ohne sie bräche das System zusammen. Das Kapital lebt von der Selbsttäuschung seiner Opfer.

Von Spielplätzen und Schlachthöfen

Die Sprache der Finanzwelt tarnt den Charakter des Spiels. Man spricht von Märkten, von Chancen, von Wachstum. Doch das Spielfeld ist kein Spielplatz, sondern ein Schlachthof: Die einen werden geschlachtet, damit die anderen speisen können. Wer als „Kleinanleger“ betritt, wird freundlich mit Willkommensboni und Trading-Apps angelockt, nur um in der ersten Kurve in die Messer derer zu laufen, die seit Jahrzehnten in diesem Labyrinth jagen. Das Lächeln des Brokers ist die Uniform des Metzgers. Er verkauft Hoffnung auf Profit, wissend, dass das Gesetz der Nullsumme unnachgiebig bleibt.

Die Sprache der Effizienzlügen

„Der Markt sorgt für effiziente Kapitalallokation“, so lautet das Mantra der Ökonomen. Doch welche Effizienz steckt im Handel von bereits existierenden Aktienpaketen, die von Hand zu Hand gereicht werden wie heiße Kartoffeln? Es ist eine Pseudologie, die das Kasino zur Volkswirtschaft verklärt. In Wahrheit wird hier nicht allokiert, sondern extrahiert: Wissen gegen Unwissen, Geduld gegen Gier. Der Sekundärmarkt belohnt nicht Leistung, sondern List. Das Vokabular der Effizienz ist das Parfum, das den Aasgeruch übertüncht. Doch wer die Nase schärft, riecht das Verwesende längst.

Die Zukunft im Spiegelkabinett

Der Sekundärmarkt verkauft sich als Prognosemaschine: Aktienkurse seien Vorboten künftiger Gewinne, ein Spiegel der wirtschaftlichen Zukunft. Doch in Wahrheit ist es ein Spiegelkabinett, in dem verzerrte Erwartungen einander endlos reflektieren. Jede Wette auf die Zukunft wird durch die Wette eines anderen negiert, bis am Ende das Licht ausgeht und nur die Banknoten der Gebührenkassierer übrigbleiben. Das Versprechen der Börse ist nicht die Zukunft, sondern die Dauerillusion, dass Zukunft käuflich sei. Und solange genügend Spieler hineinschauen, bleibt der Spiegel glänzend – doch er zeigt niemandem, was wirklich kommt.

Schluss:

Der Sekundärmarkt ist kein Motor der Wirtschaft, sondern ein Spiegel der menschlichen Selbsttäuschung. Er verwandelt Hoffnung in Gebühren, Unwissen in Verluste und verkauft diese Umverteilung als Fortschritt. Doch wer genau hinsieht, erkennt: Hier wird nicht investiert, sondern gespielt – mit Regeln, die nur einem dienen. Die Börse als Nullsummenspiel bedeutet, dass jeder Gewinn aus dem Scheitern eines anderen gespeist wird. Solange man dies verdrängt, bleibt man Spielfigur. Der einzige Ausweg ist, das Kasino als solches zu benennen – und sich zu fragen, ob man wirklich Teil eines Spiels sein möchte, in dem der Ausgang bereits feststeht.

Rechtlicher Hinweis:

Hinweis: Dieser Beitrag enthält persönliche Meinungen, Wertungen und satirische Überhöhungen. Er stellt keine Tatsachenbehauptungen dar, sondern ist eine subjektive Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen.

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