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Willkommen in der Psychotopie

Hier ist kein Platz für das Händeschütteln mit denjenigen, die ihre Macht wie einen Kuhfladen auf dem Marktplatz ausbreiten und erwarten, dass wir ihn ehrfürchtig umkreisen. Dies ist kein Raum für gesellschaftliche Rituale, die Missstände bemänteln, keine Kulisse für PR-Aufgüsse, kein Streichelzoo für politische Apparate, Konzerne oder Behörden, die glauben, ihre Fehltritte verschwänden, sobald sie ins Protokoll passen. Hier wird nicht höflich angeklopft – hier kommt der Rammbock zum Einsatz, und zwar ohne Vorwarnung.

Wer die Schwelle betritt, betritt ein Minenfeld aus Spott, Übertreibung und Zynismus. Wir sezieren Institutionen wie faules Fleisch – nicht, um ihre Innereien nüchtern zu beschreiben, sondern um zu zeigen, wie sehr es stinkt, wenn Macht sich selbst verwaltet. Jede Pointe ist ein rostiger Nagel im Holz der Autorität, jeder Absatz eine Delle im Blech der Selbstgerechtigkeit. Fakten sind willkommen, solange sie in den satirischen Rhythmus passen – sonst fliegen sie raus wie ungebetene Gäste bei einer Parteispende, die in der Buchhaltung „verloren“ geht.

Unsere Zielscheiben sind zahlreich: Ministerien, die Gesetze wie Einwegbecher nutzen; Parlamente, die Demokratie wie ein altes Sofa in den Sperrmüll stellen; Konzerne, die Ethik als Kostenfaktor verbuchen. Wir ziehen keine Grenzen zwischen Staat und Wirtschaft, wenn beide längst im selben VIP-Bereich sitzen und Champagner aus dem Blut derer trinken, die das System am Laufen halten. Neutralität? Hier nicht. Neutralität ist die Krankheit, die wir kurieren wollen.

Wir benutzen Übertreibung wie andere ein Megafon, Sarkasmus wie eine Blendgranate und Ironie wie eine chirurgische Klinge. Unsere Texte sind kein Bericht, sondern ein Sturmangriff. Kein Kommentar, sondern eine Belagerung. Kein Augenzwinkern, sondern ein bewusstes Wegschlagen der Hand, die dir zuvor ins Gesicht schlug. Respekt vor Institutionen, die sich selbst entwürdigt haben? Fehlanzeige. Wir halten ihnen das Spiegelbild vor, bis sie nicht mehr erkennen, wo der Anzug aufhört und der Schimmel anfängt.

Wir schreiben, um weh zu tun – nicht körperlich, sondern im Stolz, im Selbstbild, in der Fassade. Diese Fassade ist nichts als Tarnfarbe, hinter der Gier, Machtmissbrauch und Gleichgültigkeit wuchern. Wir schonen sie nicht – wir reißen sie ab, mit der Freude eines Abrissunternehmers, der weiß, dass darunter nichts steht, was es wert wäre, erhalten zu bleiben.

Wer hier liest, verlässt die Komfortzone. Hier gibt es keine wohlwollenden Formulierungen, keine „ausgewogene“ Perspektive und kein Feigenblatt der Objektivität. Wir sind parteiisch – für die, die keine Stimme haben, und gnadenlos gegen die, die ihre Stimme missbrauchen. Wir sind unhöflich, weil Höflichkeit längst Unterwerfung ist. Wir sind laut, weil Flüstern niemanden mehr erreicht. Wir sind bissig, weil Zähneziehen nie zur Besserung führte.

Dies ist kein sicherer Raum. Dies ist ein Ort, an dem politische Rhetorik wie altes Brot an die Tauben der Öffentlichkeit geworfen wird – und wir werfen es zurück. Ein Ort, an dem Unternehmenspropaganda nicht als „Kundeninformation“ durchgeht, sondern als das erkannt wird, was sie ist: ein verpackter Haken, an dem dein Geldbeutel hängt. Ein Ort, an dem wir Missstände nicht verwalten, sondern ihnen einen satirischen Tritt geben, damit sie stolpern und sichtbar werden.

Willkommen in der Psychotopie. Mach es dir nicht bequem, hier ist nichts bequem. Lies, lache, ärgere dich, widersprich – aber erwarte nicht, dass wir dich schonen. Wir sind nicht hier, um zu gefallen. Wir sind hier, um zu stören. Jede Störung ist ein kleiner Sieg gegen das Rauschen, das uns alle betäubt.

Satire-Chroniken aus der Psychotopie – kein Kommentar, sondern gesellschaftlicher Sprengstoff.